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Rechtschreiben

Anfangsunterricht

Über die Anlauttabelle lernen die Kinder die Zuordnungsprinzipien zwischen Lauten und Buchstaben. Es folgen lauttreue und lautähnliche Schreibungen der Wörter und die Arbeit mit dem Hör-, Schreib- und Sehpass. Damit lernen die Kinder bereits vom Schulanfang an grundlegende Fähigkeiten des Rechtschreibens (besonders die auditive Unterscheidung von Lauten).

Rechtschreiblernprozess

Daran anknüpfend und erweiternd lernen die Kinder an unserer Schule die Rechtschreibung nach der Methode nach Norbert Sommer-Stumpenhorst.

Der Rechtschreiblernprozess ist nicht additiv, d. h. die Kinder lernen nicht die Schreibung der einzelnen Wörter auswendig, vielmehr wenden sie implizite Rechtschreibkonstruktionen an. Dabei verändert sich die Qualität der Verschriftung entsprechend ihrer individuellen Lernentwicklung. Diese qualitative Entwicklung des Rechtschreibens wird angeregt und unterstützt, wenn die Kinder viel schreiben und ihre eigenen Schreibungen immer wieder mit richtigen Vorgaben vergleichen. Im Rechtschreibunterricht kommt es also darauf an, bei den Kindern ein Interesse dafür zu wecken, die Rechtschreibung zu hinterfragen und ein Gespür für die durchgängige Ordnung der Rechtschreibung zu entwickeln. Gleichzeitig muss der Rechtschreibunterricht ein an den individuellen Fähigkeiten ausgerichteter Lernprozess sein, da die Kinder bereits mit unterschiedlichsten Fähigkeiten in die Schule kommen. Rechtschreibenlernen muss in einem differenzierten Unterricht mit individualisierten Übungen möglich sein, in dem Kinder selbstständig lernen und üben.

Das Konzept der „Rechtschreibwerkstatt“ entspricht demnach unserer grundlegenden pädagogischen Ausrichtung. Es stellt die oben genannten Erkenntnisse in den Mittelpunkt und bildet eine Einheit zwischen Theorie und Methode und zugleich auch zwischen Kontrolle und Bewertung. Ein weiteres, grundlegendes Argument für die Entscheidung ist, dass allgemeine pädagogische Grundsätze wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Verantwortung für das eigene Lernen und Methodenkompetenz so auch beim Rechtschreibenlernen Berücksichtigung finden.Der Rechtschreibunterricht an unserer Schule baut auf dem auf, was Kinder wissen und können, wenn sie in die Schule kommen. Diese Vorerfahrungen sind sehr unterschiedlich und darauf reagieren wir mit einem differenzierten und individualisierten Rechtschreibtraining von Beginn an.

Schreiben ist immer auch Rechtschreiben und daher ist Rechtschreiben immer integrativer Bestandteil eines jeden Unterrichts. Darüber hinaus bearbeiten die Kinder innerhalb der Wochenplanarbeit kontinuierlich individualisierte Übungen in gesonderten Trainingseinheiten. Für den Rechtschreiblernprozess gibt es eine Entwicklungsfolge, woran wir die Übungen für das Kind anknüpfen. Alle Kinder beginnen mit der Laut-Buchstaben-Zuordnung. Wenn sie dieses sicher beherrschen gehen sie zum Lernbereich Lautdurchgliederung über und lernen erste Korrekturtechniken kennen. Anschließend gibt es Übungen zur Unterscheidung der Länge der Vokale, der Wortarten, der Wortbildung, der Wortzusammensetzung und der Ausnahmeschreibungen. In seinem individuellen Lerntempo erarbeitet sich jedes Kind so die verschiedenen Konstruktionsprinzipien der deutschen Rechtschreibung. Die wichtigsten Übungen sind Markieren von besonderen Wortstellen, Abschreiben von Texten und Wörterlisten aus dem Gedächtnis, Arbeit mit dem Modellwortschatz, Such- und Sortieraufgaben zu Rechtschreibphänomenen, Aufgaben zum Entdecken regelhafter Zusammenhänge in der Rechtschreibung und Aufgaben zur Textkorrektur. Dazu stehen den Kindern in allen Klassen verschiedenste Übungsmaterialien zur Verfügung.

Diagnose des Lernstandes und Konsequenzen

Der Lernstand der Kinder wird dabei fortlaufend überprüft. Dazu schreiben wir mit Kindern des 1. Schuljahres den so genannten Bild-Wort-Test. Innerhalb dieses diagnostischen Testes lässt sich feststellen, wie sicher die Kinder Laute hören, sie den gehörten Lauten die entsprechenden Buchstaben zuordnen und die Laute in die richtige Reihenfolge bringen. Daran anschließend werden in den folgenden Schuljahren Diagnosediktate geschrieben. Diese standardisierten Texte bestehen aus 50 Wörtern und werden nicht ausschließlich nach Fehlerzahl, sondern primär nach Art der Verschreibungen ausgewertet (qualitative Analyse der Schülertexte), um so möglichst präzise Aussagen über den Lernstand jedes Kindes treffen zu können. Neben den Diagnosediktaten dienen auch eigene Texte der Kinder einer solchen Analyse. Die Ergebnisse werden den Eltern rückgemeldet. Mit Hilfe der kontinuierlichen Textanalyse gelingt es besser die qualitative Leistungsbewertung vom Text und des Lernweges miteinander zu verbinden.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Legasthenie und Lerntherapie veranstalten wir Elterninformationsveranstaltungen und bieten allen Zweitklässler eine zusätzliche Diagnose an. Das Dose- oder Gutschriftdiktat wird vom Institut ausgewertet und an Eltern und Schule rückgemeldet.